TU Dortmund forscht zum Frauenfußball
Im Rahmen eines Projektseminars der Professur für Marketing an der TU Dortmund, das nach dem Prinzip „Learning by Consulting“ organisiert war, haben 17 Studierende sich mit der voranschreitenden Professionalisierung des Frauenfußballs befasst. In enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Frauenfußball von Borussia Dortmund und dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) beschäftigten sich einzelne Studierende mit Marktforschungsaufgaben und erarbeiteten Lösungsansätze, die in Marketingmaßnahmen umgesetzt werden können. Ein Themenfeld bestand in der gezielten Erhebung von Bedingungen, die den Einstieg von Mädchen und jungen Frauen in den Fußball begünstigen, und Hemmnissen, die zur Ablehnung führen. Die Familie und der Freundeskreis, aber auch die Präsenz des Frauenfußballs sowie der Fußballspielerinnen in den Medien, sind wesentliche Treiber für das aktive Interesse. Die geringe Förderung in den Schulen und traditionelle Vorurteile in der Bevölkerung hingegen bremsen die Bereitschaft zum Fußballspielen.
Untersuchungen über die Bedingungen auf Vereinsebene offenbarten eine große Offenheit und Bereitschaft der männlich dominierten Vorstände, Frauenmannschaften einzuführen bzw. weiterhin zu fördern. Herausforderungen stellen sich bei der Vereinsausstattung, da z.B. weitere Umkleide- und Duschmöglichkeiten notwendig sind. Auch das zu geringe Interesse von Mädchen vor Ort wird beklagt, wobei Spielgemeinschaften über Vereinsgrenzen hinweg als gute Möglichkeit gesehen werden, flächendeckende Spielmöglichkeiten anzubieten.
Einige der Forschungsarbeiten thematisierten die Karrieremuster von Spielerinnen in der Bundesliga und darunterliegenden Spielklassen. In diesem Kontext wurde ergründet, welche Fallstricke und Barrieren von Vereinen sowie Verbänden aus dem Weg geräumt werden sollen, um Spielerinnen zu motivieren, mehr Zeit und Energie in die sportliche Weiterentwicklung zu investieren.
Ein Schwerpunkt lag zudem auf der Auseinandersetzung mit dem Frauenfußballbetrieb des BVB. So wurden Entwicklungs- und Karrieremuster von BVB-Spielerinnen analysiert, die Zufriedenheit von Besucher*innen von BVB-Spielen erhoben und der Webauftritt auf die Benutzerfreundlichkeit hin überprüft.
Insgesamt ermöglichten die Arbeiten der Studierenden für den BVB und den FLVW eine solide Übersicht über sämtliche Publikationen zum Frauenfußball und konnten Vermutungen sowie Einsichten, die bei den Verantwortlichen vorlagen, empirisch solide untermauern bzw. überprüfen und eine Fülle an Verbesserungen für das Marketing im Frauenfußball liefern.